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Elternberatung nach einem lösungsfokussierten Ansatz im Rahmen der ET-ASI

Willkommen zu einem Einblick in die Techniken der lösungsfokussierten Beratung. Dieser Ansatz ist eine tolle Ergänzung zur SI-Therapie, weil es hier nicht um Ursachen, sondern um Lösungen geht. Natürlich wollen wir die ASI-Perspektive dabei nicht aus den Augen verlieren!

 

Grundlagen der lösungsfokussierten Beratung

Der lösungsfokussierte Ansatz bietet einen frischen und hoffnungsvollen Ansatz in der Beratung, der Stärken und Ressourcen betont und die Klient:in unterstützt, ihre persönlichen Lösungen zu entwickeln.

 

Die lösungsfokussierte Beratung hat ihren Ursprung in den 1980er Jahren und basiert auf der Idee, dass Klienten die Fähigkeit besitzen, ihre eigenen Lösungen zu finden. Kernkonzepte dieser Methode sind Hoffnung, Ressourcenorientierung und die Zukunftsgestaltung. Die Therapeut:in ist hier viel aktiver als bei der klientenzentrierten Methode. Sie ermutigt und ermuntert, hilft zu strukturieren und zu ordnen, zu visualisieren, sie gibt Feedback, erschließt Quellen und gibt auch Informationen.

Die lösungsfokussierten Strategien helfen den Eltern, ihre eigene Stärke und Fähigkeit zur Problemlösung zu erkennen.

 

 

Spezifische Techniken

 

Die Wunderfrage:

Diese Schlüsseltechnik des lösungsfokussierten Ansatzes fordert die Klient:in heraus, sich ein Leben vorzustellen, in dem ihr Problem nicht mehr existiert. Der Hauptzweck dieser Technik ist es, Klienten zu ermöglichen, über ihre gegenwärtigen Schwierigkeiten hinauszudenken und sich auf potenzielle Lösungen und Ziele zu konzentrieren, anstatt sich auf Probleme und Hindernisse zu fixieren.

 

 

Skalierungsfragen:

Sie dienen dazu, Fortschritte  zu messen und zu fördern. Sie helfen, selbst kleine Veränderungen zu identifizieren.

 

 

Praxisbeispiel

Im zweiten Teil meines Elterngesprächs mit der Mutter von Thomas, 5;6 Jahre mit Somatodyspraxie, stellte ich Frau L. die klassische Wunderfrage: "Stellen Sie sich vor, Thomas geht jetzt in eine passende Schule und alles geht glatt. Er geht gern zur Schule, die Lehrerin mag ihn und hat keine Beschwerden, er schafft seinen Lernstoff, hat zwei Freunde gefunden und ist in der Klasse gut integriert. Wie fühlen Sie sich jetzt? Was hat sich für Sie verändert?"

 

Diese Vorstellung macht Hoffnung und löst positive Gefühle für die Zukunft aus. Frau L. hat aufgrund dieser Frage plötzlich eine neue Perspektive zu Thomas' Schuloptionen entwickelt. Sie war bisher darauf fixiert gewesen, dass Thomas in keine der Schulen passen würde, die sie kannte. Wie sie selbst sagte, konnte sie sich aufgrund der Formulierung dieser Frage zum ersten Mal eine PASSENDE Schule für Thomas vorstellen. Dies war eine positive Vorstellung, die sie zuvor nie in Betracht gezogen hatte und die ihr Hoffnung für die Zukunft gab.

 

Im Anschluss überlegten wir, welche Schulformen denn passend für Thomas sein könnten und ich gab ihr einige Empfehlungen als Startpunkt für die Suche nach einer Schule, die zu Thomas passt und nicht umgekehrt.

 

  

 

Aufruf zum Handeln

Für Elterngespräche ergibt die Kombination einer klientenzentrierten Grundhaltung mit lösungsfokussierten Techniken eine kraftvolle Synergie, die ein tieferes Verständnis des Klienten fördert und effektiv bei der Zielerreichung unterstützt. Ich möchte DICH ermutigen, lösungsfokussierte Techniken in deine Elternarbeit zu integrieren!

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